Reiseberichte Isiolo aus Allein unterwegs in Nordkenia von Jörg Wurmisch

 

Isiolo

Allein unterwegs in Nordkenia

Isiolo - Moyale - Marsabit - Nanyuki - Meru

Am Morgen des 13.06.05 sicherte ich mir einen Platz in einem Matatu das nach Nanyuki fuhr und worin ich auch gleich meinen Rucksack verstaute. Ein Hüne von einem Mitarbeiter des Matatuplatzes der etwas neugierig war und dem ich von meinem bisherigen Reiseverlauf erzählte, paßte auf meine Sachen auf, damit ich mich ungezwungen auf dem Matatuplatz umsehen konnte. Es ist faszinierend sich in so einem Getümmel von Menschen zu bewegen in dem Heerscharen von Mitarbeitern der einzelnen Linien auf sich aufmerksam machen. Als es dann losging, wollte ich noch ein kleines Entgelt für die Obacht geben, das aber dankend abgelehnt wurde. Die Strecke von ca. 200 km führt über dicht besiedeltes Hochland mit angenehmen Klima. Das Matatu fuhr ungefähr vier Stunden bis Nanyuki von wo aus ich sofort mit einem anderen Matatu bis nach Isiolo weiter fahren konnte. Der Ort Isiolo liegt ca. 50 km entfernt von Nanyuki, zwischen dem fruchtbaren Hochland und der Wüste. Er ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt für die Weiterreise nach Moyale über Marsabit und Mandera über Wajir. Leider ist Isiolo nicht so bunt, wie ich sie mir gern vorgestellt habe und auch sonst fiel mir nichts Nennenswertes auf, worüber ich berichten könnte. Ich kam im Bomen Hotel der netteste Ort in Isiolo, in einem guten Zimmer unter. Die Mitarbeiter waren freundlich und das Essen war gut. Ein aus Nairobi kommender Bus, der mit Sicherheit ausgebucht war, fuhr erst in zwei Tagen nach Marsabit und es war fraglich, ob genügend Passagiere aussteigen würden, um einen Platz in ihm zu bekommen. Ich blieb zwei Tage in Isiolo hängen bis ich ein Fahrzeug nach Marsabit gefunden hatte.  Das Fahrzeug sollte nur noch entladen und wieder beladen werden und ich sollte warten. Ich wartete sechs Stunden und nichts geschah. Um Mitternacht nahm mich ein Pritschenwagen, der eigentlich schon voll war, mit. Der Pritschenwagen hatte drei Ersatzreifen geladen, auf denen schon neun Personen ihre Füße positionierten.

Er fuhr über Marsabit hinaus bis nach Moyale eine Strecke von ca. 520 km. Es war ein glücklicher Umstand, der mich veranlaßte Marsabit auf meiner Rücktour einzuplanen. Ich saß hinten an der Klappe, wo die Unebenheiten der Straße besonders zu spüren waren. Meine Mitreisenden waren Angehörige der verschiedensten Volksgruppen, die aber fast kein Wort miteinander sprachen. Ich fotografierte die karge Landschaft aus dem fahrenden Wagen. Das Land, anders als es die Leute vom Safaribüro behauptet hatten, war trocken. Trotzdem gab es viele kleine blühende Schönheiten, vereinzelt stehend, unterwegs zu sehen.

In Marsabit stiegen bis auf ein Mitreisender und ich alle aus. Wir machten nur eine kurze Pause, offenbar war der Besitzer des Fahrzeugs nicht an weiteren Passagieren interessiert, bis es weiterging. Die Strecke forderte ihren Tribut, so daß die drei mitgenommenen Reifen schon bis Marsabit ausgewechselt waren. Der mitreisende Passagier machte ein Zeichen, daß ich meinen Platz verlagern sollte und so kamen wir ins Gespräch. Er erzählte mir, daß er aus Kalokol kommt und als Polizist in Moyale seinen Dienst verrichtet. Es gab unterwegs einige Krater zu sehen, in denen sich feuchter Nebel bildet, der ausreicht, ihn mit einen Pflanzenteppich zu überziehen. Um so näher wir Moyale kamen, um so freundlicher wurde das Land. Wir fuhren einen kleinen Ort mitten in einer grünen Hügelwelt an und unser Wagen wurde noch einmal richtig voll. Eine große Gruppe von Schulkindern nahmen wir an Bord und setzten sie unterwegs einzeln ab. Ich denke, daß sie der Grund für den eiligen Aufbruch in Marsabit waren. Die restliche Fahrt verging im Flug bis wir in Moyale ankamen.

Ich führe über alle Stationen der Safari

 

Nairobi

 

 Isiolo Information

Der Ort Isiolo liegt zwischen dem fruchtbaren Hochland und der Wüste. Er ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt für die Weiterreise nach Moyale über Marsabit und Mandera über Wajir.