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Äthiopien
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Reiseberichte Äthiopien |
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Aus dem Sanella-Album Afrika |
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. IN ADDIS ABEBA Unsere Expedition sollte drei Tage nach unserer Ankunft aufbrechen, um in die Savanne vorzustoßen. Ich hatte also noch genügend Zeit, mir die Stadt des Kaisers Haile Selassie anzusehen. Erstaunt war ich über den starken europäischen Einfluß bei den stattlichen hohen Geschäftsbauten im Zentrum der Stadt, auch der Palast des Herrschers gleicht einem europäischen Regierungsgebäude. Aber man braucht nicht weit zu gehen, um die armseligen Lehmhütten und primitiven Wellblechbaracken der Eingeborenen zu finden. Doch die Äthiopier sind mit ihrem Kaiser zufrieden. 1941 aus der Verbannung zurückgekehrt, hat er gezeigt, daß er die Fortschritte der Welt auch für sein Reich zu nutzen versteht. Seit Jahren bemüht er sich redlich, die Not zu lindern. Modernste Krankenhäuser und Schulen sind in kürzester Zeit gebaut worden, und der Radiosender strahlt seine Programme in den verschiedensten Sprachen aus. |
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Addis Abeba ist wirklich eine Stadt von Weltformat und Widerspruch, die ihre Vorbilder aus allen Teilen des Erdballes bezogen hat. Hier trifft alles zusammen. Modernster Fortschritt und dunkelste Vergangenheit, prächtige Bauten und Elendshütten, Schwarze und Weiße, Autos und Esel. Es war ein verwirrendes, aber farbenfreudiges Bild. Dabei empfand ich die wohltuende Frische der über 2000 Meter hoch liegenden Stadt besonders angenehm. Addis Abeba liegt mit seinem höchsten Teil 2800 Meter über dem Meerespiegel, und das ist fast so hoch wie die Zugspitze. Besonders imponierend war der prunkvolle und farbenprächtige Empfang eines äthiopischen Landesfürsten, der zur Audienz zum Kaiser von Äthiopien geladen war. Natürlich filmten wir dieses außergewöhnliche Schauspiel. |
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Bild 025 Rückseite |
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Addis Abeba Die Hauptstadt Äthiopiens betrat ich durch die Straßen des Eingeborenenviertels. Das sollte die Hauptstadt des Landes sein? Dies Wellblechhütten der Einheimischen? Ich ging nur eine kurze Wegstrecke weiter und war erstaunt, auf einmal in einer europäisch anmutenden Stadt zu stehen. Große Geschäftshäuser, moderne Autos, elegant gekleideten Menschen belebten hier das Stadtbild. Erst recht wurde ich vom Wandel in dieser Stadt überzeugt, als ich vor dem Regierungspalast des Kaisers Haile Selassie stand. Hier schienen sich die alte und die neue Zeit ein Stelldichein zu geben. |
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Album 025 Platz |
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Addis Abeba Addis Abeba, die Hauptstadt von Äthiopien, liegt etwa 2420 m über dem Meeresspiegel. Das Klima ist für Europäer gut. Addis Abeba zählt 500 000 Einwohner. Es wurde 1036 von den , Italienern und 1941 von den Engländern besetzt. |
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Auf dieser Seite befindet sich der Teil Äthiopien aus dem Sanella Album: |
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Afrika |
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EINE LÖWENJAGD IM REICHSTEN JAGDGEBIET DER ERDE Der Tag des Aufbruchs kam. Wir stießen in die Savanne vor und hatten damit das reichste Jagdgebiet der Erde erreicht. Zebras, Gazellen, Antilopen und Büffel fanden wir hier in großen Rudeln und Herden zu vielen hundert Stück. Unsere Kamera surrte unaufhörlich. Eines Tages trafen wir auf Äthiopier, die uns baten, sie doch vor den Überfällen eines gefährlichen Löwen zu schützen. Diese Bestie hatte schon mehrere Menschen getötet und großen Schaden in den Herden der Eingeborenen angerichtet. Es mußte ein alter Löwe sein, denn nur solche greifen gewöhnlich Menschen an. Es war höchste Zeit, daß diesem gefährlichen Räuber das Handwerk gelegt wurde. Löwenjagd - das war etwas für uns! Sofort beratschlagten wir, wie man dem Burschen ans Leder gehen konnte. Dann gaben wir den Eingeborenen von unserem Plan Kenntnis, und sie waren gern bereit, alles zu tun, um ihren Todfeind vernichten zu helfen. Sie zeigten uns einen günstigen Platz, brachten ein Lamm und pflockten es als Köder an. |
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Bei Einbruch der Dunkelheit waren alle Vorbereitungen zur Löwenjagd getroffen. Dr. Freytag und Frank hatten sich auf einer Akazie einen guten Schußplatz für ihre Kamera gesucht. Wir saßen mit entsichertem Gewehr auf einem anderen Baum. Das Jagdfieber hatte uns gepackt. Fahles Mondlicht beleuchtet gespenstisch die Umgebung. Das ängstliche Blöken des Lammes unter uns vereinigte sich mit den unheimlichen Stimmen der Savannennacht. Lange mußten wir warten, denn der Löwe kommt nicht vor der dritten Nachtstunde in die Nähe der Dörfer. Urplötzlich schien die Erde zu beben. Der König der Wüste hatte sein furchterregendes Gebrüll hören lassen. Die Wirkung war unbeschreiblich. Jetzt verstand ich, warum er auch "Essed", der Aufruhrerregende, genannt wird. Dieses Gebrüll ist einzig in seiner Art und wird von keiner Stimme eines anderen lebenden Wesens übertroffen. Wer einmal die fürchterlich dröhnende Stimme dieses Räubers gehört hat, kann verstehen, daß alle Tiere vor Entsetzen fast die Besinnung verlieren. Die Leoparden hören auf zu grunzen, die Affen beginnen laut zu gurgeln und steigen angsterfüllt zu den höchsten Zweigen empor. Die Antilopen brechen in rasender Flucht durch das Buschwerk, und die blökende Herde wird totenstill. Ich wagte kaum zu atmen. Gespannt starrte ich in die Nacht. Fest umklammerte ich mein Gewehr. Sekunden wurden zur Ewigkeit. Wann würde der Räuber hier sein? Wo würde er auftauchen? Immer wieder versuchte ich das Dunkel der Nacht zu durchdringen, um das anschleichende Tier auszumachen, doch nichts war zu sehen. Da - ein mächtiger grauer Schatten schnellt auf unseren Köder zu. In demselben Augenblick flammt die von Dr. Freytag entzündete Magnesiumfackel auf, und Frank filmt, was das Zeug hält. Mit seiner furchtbaren Pranke, die imstande ist, mit einem einzigen Schlag ein ausgewachsenes Rind zu fällen, hat der Löwe das Lamm zu einer blutigen Masse zerschmettert. |
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Bild 026 Rückseite |
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Am Hofe Haile Selassies, Empfang eines Fürsten Golden, silbern, rot und blau, in allen Farbe prangten der festliche Schmuck und die Gewänder des Kaisers Haile Selassie und seine Stammesfürsten. Prunkvoll war der Empfang des äthiopischen Gastes, der gekommen war seinem Kaiser einen Besuch abzustatten. So etwas Schönes hatte ich noch nicht gesehen Dieses Bild vom Hofe Haile Selassies entsprach ganz den Vorstellungen, die wir uns von der orientalischen Märchenwelt machen. Das gib es also wirklich noch. |
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Album 026 Platz |
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Am Hofe Haile Selassies, Empfang eines Fürsten Haile Selassie ist der Kaiser von Äthiopien. Ursprünglich war sein Name Ras Tafari. Er wurde 1930 zum Kaiser gewählt. 1936 mußte er sein Land verlassen, und erst nach dem 2. Weltkrieg konnte er sich dem Neuaufbau wieder widmen. Seine langjährigen Auslandsaufenthalte gehen ihm heute die Möglichkeit, sein Land auf das modernste auszubauen. |
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Bild 027 Rückseite |
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Löwenjagd in Äthiopien Unseren ersten Löwen brachten wir in jener Nacht zur Strecke, als wir mit Köder, Kamera und Büchse den König der Tiere erwarteten. Hier aber überraschten wir ihn bei seiner Mahlzeit. Wuchtig schlug er seine Pranken in das gerissene Wild, und mit seinen scharfen Zähnen zerrte er an den blutigen Fleischfetzen. Er war böse über unsere Störung, und wir mußten viel Mut zeigen, um ihn zur Strecke zu bringen. |
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Album 027 Platz |
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Löwenjagd in Äthiopien Durch die ständige Verfolgung trifft man den Löwen im Kapland und in Nordafrika nur noch selten an. In den östlichen Steppengebieten ist er dagegen auch heute noch häufig. Vielfach schart er sich zu Rudeln bis 30 Stück zusammen. Tagsüber ist er scheu, nachts sehr rege. Verwundete Löwen und Löwen mit Jungen dagegen greifen den Gegner sofort an. |
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Es ist ein grausiges, aber herrliches Bild, die kraftvolle Majestät der Wüste mit seiner mächtigen Mähne vom weißen kalten Licht der Magnesiumfackel überflutet zu sehen. Geblendet schreckt der Löwe zusammen. Wütend peitscht sein Schwanz durch die Luft. Für einige Sekunden starrt er mit funkelnden Raubtieraugen zu uns herauf. Böhlau geht mit seinem Gewehr in Anschlag, zielt in das faszinierende Glimmen der Lichter, krümmt durch, und im Aufpeitschen des Schusses bricht der Löwe tödlich getroffen zusammen. Mit großem Tamtam wurden wir daraufhin von den Eingeborenen als Helden geehrt und der Tod des Löwen gefeiert. Sie luden uns ein, noch ein paar Tage ihre Gäste zu bleiben, und wir nutzten die Gelegenheit, um einige Auf« nahmen zu machen. Es war interessant, das Leben und Treiben im Dorf zu beobachten und die Frauen bei der Bereitung ihrer Mahlzeiten zu sehen. Die Art, wie sie das Getreide reinigten, war immer noch die gleiche wie vor vielen hundert Jahren. Das Korn wird in die Luft geworfen, und durch den Wind scheidet sich die Spreu. Nachdem wir viele schöne Aufnahmen gemacht hatten, mahnte Böhlau zum Aufbruch. Das ganze Dorf nahm unter vielem Lärmen herzlichen Abschied von uns. |
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Der Stammeshäuptling hatte sogar vier junge muskulöse Burschen beauftragt, uns einige hundert Kilometer als Träger zu begleiten. Das war uns sehr angenehm. Der Weg zu dem etwa 1200 Meter über dem Meeresspiegel liegenden Victoria=See war beschwerlich und ging durch steinige Vulkanlandschaft. Es waren anstrengende Tage, doch nachts konnten wir ruhig schlafen, denn die Schwarzen bewachten unsere Zelte. Eines Abends wurden wir durch den Ruf: "Massa! Massa! - viele kleine Teufel!" aus dem Schlaf geschreckt. Entsetzt sprangen wir aus den Zelten. Vom flackernden Scheine unseres Lagerfeuers beleuchtet, rollte die breite Masse von Millionen Termiten an uns vorüber. Es hätte ein qualvolles Ende bedeutet, wenn wir von dieser Todeslawine erfaßt worden wären. Für die Termiten gibt es kaum ein Hindernis. Sie zerfressen sogar riesige Baumbestände der Urwälder, und selbst aus Holz gebaute Städte sind ihnen schon zum Opfer gefallen. Nur große Feuer bieten einigermaßen Schutz. Kahl, leer und ausgestorben ist die Spur, die diese kleinen, aber in ihrer Masse so unendlich gefährlichen Tiere hinterlassen. Am nächsten Morgen konnten wir einen Termitenhügel am Horizont ausmachen, den wir uns darauf näher betrachteten. Dabei erklärte uns Dr. Freytag, daß diese etwa zehn Meter hohen Bauten aus einer Mischung von Erde, Holz, Speichel und Kot der Tiere entstehen. Durch das Innere der Termitenhügel zieht sich ein Labyrinth von lichtlos gedeckten Gängen. In einer Kammer leben der König und die Königin, die pausenlos von ihren Arbeitern gefüttert werden. Dafür zeugen sie unablässig Eier, die ihre Untertanen im Bau verteilen. Luftkanäle sorgen dafür, daß die verbrauchte Luft innerhalb des Hügels ständig erneuert wird. Wir wollten weiter in südlicher Richtung und hatten im Augenblick nur den einen Wunsch: Weg von den Termiten! Die Hitze steigerte sich von Tag zu Tag. Wir hatten den Äquator erreicht und marschierten nunmehr auf der südlichen Halbkugel. |
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Bild 028 Rückseite |
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Weizenreinigen in Äthiopien Hier scheint die Zeit stehengeblieben zu sein So etwas habe ich noch nie gesehen. Auf eine uns primitiv anmutende Methode wird das Korn von der Spreu getrennt. Die Frauen werfen das Getreide aus selbstgefertigten Körben in die Luft und fassen den Wind für sich arbeiten. Eine mühsame und zeitraubende Arbeitsweise, die in alten Zeiten auch in Europa angewandt wurde. |
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Album 028 Platz |
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Weizenreinigen in Äthiopien Das "Worfeln" ist eine gebräuchliche Methode zur Säuberung des Weizens. Viele primitive Völker reinigen so ihr Getreide. |
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Bild 029 Rückseite |
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Termiten Dieses Hochhaus kleiner, aber nicht ungefährlicher Tiere, ist ein Termitenhügel, wie man sie in Afrika überall antreffen kann. Oft erreichen sie eine Höhe bis zu zehn Metern. Millionen gefräßiger Termiten bauen diese spitzen Kegel mauerfest, und im Innern spielt sich ihr Staatsleben ab. Wenn die Termiten in Massen ausschwärmen, ist von ihrer Zerstörungswut und Freßsucht alles bedroht, nur Glas und Eisen ist vor ihnen sicher. |
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Album 029 Platz |
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Termiten Termiten sind Insekten mit hochentwickelten Staatsgemeinschaften. Ein Termitenstaat beherbergt oft Millionen Tiere. Sie sind in verschiedene Stämme aufgegliedert, von denen wiederum jeder Spezialaufgaben zu lösen hat. In Afrika gibt es Termitenhügel, die bis zu 10 m hoch sind. Die Termiten sind große Schädlinge, die außer Glas und Eisen alles zerstören. Ihre Feinde sind zum Beispiel: Ameisen, Ameisenbär, Ameisenigel, Erdferkel und Gürteltier. |
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IM RASENDEN SANDSTURM Schon am Vormittag brannten die Sonnenstrahlen besonders sengend auf unsere Kolonne, und müde stapften wir durch Sand und Stein. Gegen Mittag wurde es fast unerträglich. Die Luft bewegte sich flimmernd über dem heißen Sand, der einmal schneeweiß, dann wieder rotleuchtend unsere Füße festzusaugen schien. Unsagbar anstrengend war es, und ständig nahm die Hitze zu, als wenn sie sich ins Unendliche steigern wollte. Immer schwüler, immer drückender wurde es. Unsere Kleidung knisterte - die Luft war bis zum Zerreißen von Elektrizität erfüllt. Wir waren alle äußerst gereizt, und unsere schwarzen Träger rollten ängstlich mit den Augen und benahmen sich auffallend unruhig. Es lag etwas in der Luft. Doch Böhlau drängte immer weiter, er suchte einen günstigen Rastplatz. Da erhob sich ein glutheißer Südwind. Erst leicht, dann an Heftigkeit ständig zunehmend. Jagende feine Sandschleier huschten über den Boden und drangen in unsere Kleider. Noch ehe wir unsere Sachen und Geräte richtig ablegen konnten, wurde es dunkel, und wir befanden uns mitten in einem quirlenden, heulenden Sandgebirge. Vergeblich versuchten wir unsere Zeltbahnen über die Packen zu decken, aber der Sandsturm riß und zerrte so sehr, daß wir uns nur mühsam nach Luft ringend fest an den Boden pressen konnten. So schnell wie der Sturm gekommen war, so brach er ab. Fast schmerzhaft drückte die plötzliche Stille. Ich wollte mich gerade erheben, da rief mir auch schon Dr. Freytag, der dicht neben mir lag zu: "Liegenbleiben! Gut zudecken! - Es geht gleich . . ." Der Rest des Satzes wurde ihm von dem wieder einsetzenden Sturm von den Lippen gerissen. Eben war es nur ein Vorspiel, jetzt war die Hölle los. Jaulend umheulte uns der Sturm. |
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Durch die feinsten Ritzen wurde der Sand gepeitscht, und wie mit tausend Nadeln stach er auf der Haut. Meine Zunge war trocken und geschwollen, die Lippen geplatzt und rasselnd ging der Atem. Ich hatte rasende Kopfschmerzen und - Angst, ja, wirkliche Angst. Keinen richtigen Gedanken konnte ich mehr fassen, und blitzschnell wechselten die Bilder vor meinen Augen. Ich kann heute nicht mehr sagen, wie lange der Sandsturm damals gedauert hat. Mir schienen es jedenfalls Ewigkeiten zu sein. Doch trotz der Überraschung ging alles am Ende noch gut aus. Nachdem der Sturm abgeflaut, und die Sonne wieder zu sehen war, schüttelten wir den pulverfeinen Sand aus den Decken und Kleidern und rieben ihn uns aus Augen und Ohren. Lange dauerte es, bis wir alles wieder vom Sande befreit und in Ordnung gebracht hatten. Gerade nach den letzten bedrückenden und zermürbenden Belastungen fühlten wir uns wieder vollkommen frei. So schnell waren wir nicht klein zu kriegen. Von Stunde zu Stunde besserte sich unsere Laune, und mit dem frohen Lied "Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern" zogen wir neuen Erlebnissen entgegen. |
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Bild 030 Rückseite |
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Sandsturm Am Vormittag war das Wetter noch ganz friedlich. Wir machten uns nichtsahnend auf den Weg, um ein paar Aufnahmen zu machen. Da - gegen Mittag - wird's an einigen Stellen des Horizonts plötzlich dunkel. Die Eingeborenen werden ganz unruhig und warnen uns. Aber - zu spät. Wir erreichen die schützenden Negerhütten nicht mehr! Es bleibt gerade noch Zeit, uns ganz fest an den Boden zu pressen - und schon braust der Sandsturm über uns hinweg. Unsere Geräte fliegen meterweit fort - aber uns geschieht nichts. Kurz darauf ist es wieder taghell. |
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Album 030 Platz |
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Sandsturm Sandstürme sind Naturerscheinungen, die in den heißen Zonen auf wenig oder unbewachsenem Gelände auftreten. |
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Äthiopien, Äthiopien Reiseberichte, Reiseberichte Äthiopien
Äthiopien |
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Geographie Äthiopien Hauptstadt Addis AbebaÄthiopien liegt mit seiner Fläche von 1.100.000 km² küstenlos im Nordosten von Afrika. Im Norden grenzt Athiopien an Eritrea, im Nordwesten an Dschibuti, im Westen an Somalia, im Süden an Kenia und im Osten an dem Sudan. Äthiopien ist neben Lesotho das am höchsten gelegene Land des Kontinents: 50 % seiner Fläche liegen höher als 1200 Meter, mehr als 25 % über 1.800 Meter, und über 5 % erreichen noch Höhen über 3.500 Meter. Die Hochlandsgrenzen und die Einschnitte der Flüsse (Nil, Omo, Takaze) sind sehr steil ausgebildet. Das Hochland von Äthiopien wird Abessinien genannt. Zeitweise wurde der Name Abessinien auch für ganz Äthiopien verwendet. Das Hochland von Abessinien nimmt den größten Teil von Äthiopien ein. Hier im Hochgebirge liegt auch die Hauptstadt des Landes: Addis Abeba (2.370 m ü. NN). Der höchste Berg des Hochlandes ist der Ras Daschan Terara mit über 4.545 m. Gefolgt vom Talo (4.415 m), dem Guma Terara (4.230 m) und dem Guge (4.200 m). Durch die Mitte des Staats zieht sich der von Nordost nach Südwest ziehende Afrikanische Grabenbruch (örtlich wird der Teil Abessinischer Graben genannt). Auf dessen südöstlicher Seite schließt sich das Somali-Hochland mit dem Deemtu (4.375 m) an. Die tiefste Landesstelle befindet sich mit 116 m unter dem Meeresspiegel in der Koba-Senke westlich der Grenze zu Eritrea. |
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Die Bevölkerung Äthiopiens Oromos 35 %, Amharas 27 %, Somalier 6 %, Tigrinier 6 %, Sidamas 4 %, Gurager 2,5 %, Welaitas 2,3 %, Afar 1,7 % Andere 15,5 % |
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Klima Äthiopiens Die klimatischen Unterschiede innerhalb von Äthiopien sind in erster Linie durch die Höhe bedingt, in den Tiefebenen ist es heiß, und in den Hochebenen relativ kühl. Regenzeit ist im Hochland Juni - September sowie Februar - April. Die Hauptregenzeit in den Tiefebenen ist zwischen Juni und September und eine kleine Regenzeit gibt es in den Monaten Februar und März. |
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