Aus dem Sanella-Album Afrika

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Seite 05

Jürgen Hansen ist ein waschechter Hamburger Junge. An der Wasserkante groß geworden, spielt er am liebsten dort, wo die großen Dampfer aus aller Herren Länder festmachen. Da lagen Schiffe aus Amerika, China und Indien, Australien und Afrika. Sie löschen in der Elbestadt ihre kostbare Ladung. Und es wimmelt nur so von schwarzen und gelben Menschen, Negern und Chinesen, die Bananen und Apfelsinen, Jute und Holz ausladen. Dafür nehmen sie Maschinen, elektrische Geräte und Motoren aus Deutschland an Bord. Oft hörte Jürgen das ihm schon vertraute Kommando von der Schiffsbrücke: ,,Leinen los"! Die Schiffssirenen heulten auf und tuteten über die Stadt hinweg. Die fremden Schiffe nahmen Kurs Elbe, Kurs Cuxhaven, der offenen See, dem Meer zu. Es mußte herrlich sein, jede Woche in einer anderen Stadt, in einem anderen Land zu sein, wie die Schiffsbesatzungen. So ging es Jürgen Hansen durch den Kopf, In ihm reifte der Entschluß. Seemann zu werden. Er wollte die Meere befahren und ferne Länder kennenlernen. Eines Tages war es so weit.. Jürgen Hansen hatte gerade seinen 16. Geburtstag gefeiert. Da erfüllte ihm sein Vater, der alte Lotsenkapitän, den größten Wunsch. ,,Du kannst auf der ,Oldenburg´ als Schiffsjunge anmustern. Ich habe mit dem Kapitän gesprochen", sagte der Vater. Jürgen jubelte vor Freude darüber, daß er nun bald fremde Erdteile sehen sollte, von denen er bisher nur etwas aus Büchern wußte. Die erste Reise ging nach Algier, einer Hafenstadt in Nordafrika. Jürgen war glücklich, endlich selbst Schiffsplanken unter den Füßen zu bekommen. Als Schiffsjunge hatte auch sein Vater angefangen. Er wollte ein guter Seemann werden, versprach Jürgen dem Kapitän. So kam der Tag der Abreise. Die Familie stand am Kai, als die ,,Oldenburg" ablegte. Die Mutter weinte, aber Jürgen lockte die Fremde. Viel hatte sich Jürgen von der großen Welt erträumt, doch das, was er erlebte, ging über alle seine Erwartungen. Darüber erzählt nun Jürgen in diesem Buch.