Aus dem Sanella-Album China Tibet Japan

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Nicht alle Bauern haben ihnen ein Sonnenschutzdach gebaut. Zweimal kreuzt die Bahn den Sutschau=Creek, auf dem Tausende von Dschunken und Sampans die Erzeugnisse dieses fruchtbarsten chinesischen Landes nach Schanghai bringen. Auf spiegelglatten weiten Seenflächen glitzert die Morgensonne. Fischer mit Netzen und abgerichteten Kormoranvögeln gehen ihrem friedlichen Handwerk nach.

Sutschau. Vor dem Bahnhof von Sutschau wird Tom von Rikschakulis und Eseltreibern umdrängt. Er mietet sich zur Abwechselung einen Reitesel, der ihn in schnellem Zuckeltrab an sein Ziel, die 80 Meter hohe Poh=Sz=Pagode trägt. Dreißig Schellen klingeln am Halse des Esels. Der Treiberjunge mit der Peitsche rennt zu Fuß hinterher. Wie bei den meisten chinesischen Städten liegt der Bahnhof außerhalb der Stadtmauern. Durch das "Himmelstor" geht es in die rechteckig ummauerte Stadt hinein. Sutschau wird auch das "Venedig Chinas" genannt, weil viele Kanäle alle Teile der Stadt durchziehen.

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Neben sechs Straßentoren gibt es auch fünf Schleusentore in der 20 Kilometer langen Stadtmauer. Vor 2500 Jahren wurde die Stadt gegründet. Mehr als achtzig Generationen von Chinesen haben das holperige Kopfsteinpflaster schon getreten. Stadtgründer war der General und spätere König Sun. Er hat auch den Tempel bei der Poh=Sz=Pagode gegründet und ihn der Amme, die ihn säugte, geweiht. Er ehrte das Alter, wie es der große Sittenlehrer der Chinesen Kungtse (Konfuzius), fünfhundert Jahre vor Christus gelehrt hat, - Mit dem Treiberjungen steigt Tom bis zum neunten Stockwerk der steinernen Pagode hinauf. Da jedes Stockwerk einen äußeren Umgang mit einem hölzernen Geländer hat, kann Tom ohne schwindelig zu werden, die Aussicht nach allen Seiten genießen, auf die Ebene im Osten, den hügelumrahmten "Großen See" (Tai Hu) im Westen und das Stadtviereck im Süden.

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